ORFF - Instrumentarium

 

Orff, Carl (1895-1982),

deutscher Komponist, der besonders für seinen Beitrag zur Erneuerung des Musiktheaters und zur Musikpädagogik bekannt wurde. Er wurde am 10. Juli 1895 in München geboren, wo er Musik studierte und schon sehr bald unter dem Einfluß von Debussy, Schönberg und Strauss zu komponieren begann. Nach Kapellmeistertätigkeit an verschiedenen deutschen Theatern, u. a. in München und Mannheim, ließ er sich in München nieder, wo er bei Heinrich Kaminsky Komposition studierte. 1924 gründete er mit der Tänzerin Dorothea Günther die Günther-Schule, um Kinder in Musik, Tanz und Gymnastik auszubilden. Im Rahmen seiner pädagogischen Bemühungen, Kinder und Jugendliche an Urformen der Musik heranzuführen, entstand die erste Konzeption zu seinem berühmten Schulwerk (1930-1933, überarbeitet 1950-1954). Es beginnt mit einfachen Rhythmusübungen und mündet in klangvolle Ensemblestücke für Instrumente wie Xylophon, Glockenspiel und andere Schlaginstrumente, die er zum Teil selbst entwickelte. In seiner berühmten szenischen Kantate Carmina Burana (Uraufführung 1937 in Frankfurt am Main) orchestrierte er mittellateinische "Bauernlieder" aus einer Benediktbeurer Liederhandschrift des 13. Jahrhunderts, bestehend aus deftigen, weltlichen Texten, mit einer konzentrierten, nach einfachen Melodie- und Rhythmusprinzipien gebauten urwüchsigen Musik, getreu seinem kompositorischen Grundprinzip einer harmonischen Verbindung von mimischen, musikalischen und Bewegungselementen. Die Carmina Burana war als erster Teil eines szenischen Triptychons mit dem Titel Trionfi (Triumphe) angelegt, dem die Teile Catulli Carmina (Lieder des Catull, 1942) und Trionfo di Afrodite (Triumph der Aphrodite, 1951) als jeweils eigenständige Kompositionen folgten, die die Liebe glorifizieren. Die Stoffe für seine Bühnenwerke entnahm er häufig der antiken Dichtung, der bairischen Komödie, dem Mysterienspiel oder Märchen. Zu seinen bedeutendsten Bühnenwerken zählen die Märchenoper Die Kluge (1943), die bairische Tragödie Die Bernauerin (1947), das nüchterne Trauerspiel Antigonae nach Sophokles und Hölderlin (1949) oder die bairische Komödie Astutuli (1953).